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Gasdetektion mit Drohnen – präzise, sicher und EU-konform

Methanemissionen im Fokus der EU: Was sich ändert

Methan ist eines der wirkungsvollsten Treibhausgase überhaupt. Es wirkt auf 20 Jahre betrachtet über 80-mal klimaschädlicher als CO₂.
Aus diesem Grund steht es seit Jahren im Fokus der Umweltpolitik und wird nun durch die EU-Methanverordnung (EU 2024/1787) erstmals verbindlich reguliert.

Diese neue Verordnung verpflichtet Betreiber von Gastransportnetzen, Raffinerien, Gasspeichern und anderen Industrieanlagen, ihre Emissionsquellen regelmäßig auf Methanleckagen zu überprüfen.


Im Zentrum steht dabei das sogenannte LDAR-Verfahren (Leak Detection and Repair), das eine systematische Erfassung und Behebung von Leckagen vorsieht.

Die Herausforderung: Klassische Methoden sind aufwendig, personalintensiv und oft nicht geeignet, um schwer erreichbare oder sensible Bereiche sicher zu inspizieren. Genau hier kommt die drohnengestützte Gasdetektion ins Spiel.

Hochmoderne Drohnentechnologie für Methan-Leckerkennung

Die industrielle Gasdetektion per Drohne bietet eine leistungsfähige, berührungslose Alternative zu klassischen Messverfahren. Durch den Einsatz professioneller UAV-Plattformen wie der DJI Matrice 350 RTK in Kombination mit hochsensibler TDLAS-Lasersensorik lassen sich selbst kleinste Methanleckagen aus der Luft zuverlässig erfassen – ganz ohne Bodenkontakt.

Auch in schwer zugänglichem Gelände, entlang von Pipelines, auf Kolonnen, Tanks oder Verdichterstationen ermöglicht die drohnengestützte Inspektion eine präzise, georeferenzierte Ortung potenzieller Emissionsquellen in Echtzeit und mit minimalem Aufwand.

Diese Technologie erfüllt die Anforderungen aktueller Vorschriften auf nationaler und europäischer Ebene, darunter die EU-Methanverordnung (EU 2024/1787), die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft), die DVGW-Regel G 465-1 sowie die Emissionsverordnungen der 13. und 17. BImSchV.

DJI Matrice 350 RTK beim Start bei einer Methaninspektion an Gasleitungen

Vorteile der drohnengestützten Gasdetektion

Die drohnengestützte Gasdetektion hat sich in den letzten Jahren als effektive und zuverlässige Methode zur Leckageortung in Industrieanlagen, Gasinfrastrukturen und Raffineriebereichen etabliert. Sie bietet zahlreiche Vorteile gegenüber konventionellen Verfahren – sowohl aus technischer als auch aus betrieblicher Sicht.

Vorteile im Überblick:

1. Sicherheit für Mensch und Betrieb
 
Der Einsatz von Drohnen minimiert das Risiko für Mitarbeitende, da gefährliche Bereiche wie Hochdruckleitungen, Gasspeicher, Kolonnen oder schwer zugängliche Höhenstrukturen nicht betreten werden müssen.
So lassen sich Unfälle, Arbeitsunterbrechungen und Sicherungsmaßnahmen deutlich reduzieren.


2. Schnelligkeit und Effizienz
 
Großflächige Areale – etwa Leitungsnetze, Raffinerieabschnitte oder Deponien – lassen sich in kurzer Zeit erfassen. Die Inspektion kann sogar während des laufenden Betriebs erfolgen, ohne dass Produktionsanlagen abgeschaltet oder gesperrt werden müssen.


 3. Präzision durch TDLAS-Lasersensorik
 
Modernste Sensorik wie TDLAS (Tunable Diode Laser Absorption Spectroscopy) erkennt selbst kleinste Konzentrationen von Methan oder verwandten Gasen – aus bis zu 300 Metern Entfernung und mit einer Reaktionszeit von nur wenigen Millisekunden.


4. Digitale Dokumentation mit GPS-Bezug
 
Alle Messergebnisse werden georeferenziert gespeichert und lassen sich vollständig dokumentieren – als Bericht, Overlay, 3D-Modell oder als Grundlage für ESG-Berichte und LDAR-Nachweise.


 5. Gesetzeskonform und auditfähig
 
Die eingesetzten Verfahren entsprechen den Vorgaben der EU-Methanverordnung, TA Luft, BImSchV sowie technischen Regelwerken wie der DVGW G 465-1. Damit ist die drohnengestützte Leckageprüfung sowohl rechtskonform als auch vollständig prüfbar.


6. Nachhaltigkeit und Emissionsschutz
 
Jede frühzeitig erkannte Leckage reduziert Methanemissionen und unterstützt damit aktiv den betrieblichen Klimaschutz. Die Technik trägt messbar zu ESG-Zielen und Emissionsberichten bei.

Drohne bei der Inspektion einer Gaspipeline

Technologie & Sensorik: TDLAS, OGI und Drohnensysteme

Der Erfolg einer drohnengestützten Gasdetektion hängt entscheidend von der eingesetzten Technologie ab. Besonders im industriellen Umfeld – etwa bei Energieversorgern, Raffinerien oder kommunalen Netzen ist Präzision, Reaktionsgeschwindigkeit und Datensicherheit unverzichtbar.
Zwei Messmethoden haben sich im Bereich der luftgestützten Gasdetektion besonders bewährt: TDLAS und OGI.

TDLAS – Tunable Diode Laser Absorption Spectroscopy

TDLAS ist ein hochempfindliches Messverfahren, das mithilfe abstimmbarer Laserdioden spezifische Gasmoleküle – insbesondere Methan (CH₄) – anhand ihrer Absorptionslinien erkennt.


Die Technologie funktioniert kontaktlos und liefert innerhalb weniger Millisekunden präzise Konzentrationswerte.

Vorteile:

  • Detektion aus bis zu 300 m Entfernung

  • Reaktionszeit: < 5 ms

  • Nachweisgrenze: ab 5 ppm (bei 100 m Distanz)

  • Georeferenzierte Ergebnisse in Echtzeit

  • Ideal für Leckageortung nach LDAR-Standard

OGI – Optical Gas Imaging mit Infrarotkamera

Optical Gas Imaging ist eine bildgebende Technologie, die Gasemissionen visuell darstellt. Mithilfe spezieller IR-Kameras werden Gase „sichtbar“ gemacht, indem die Kamera deren spezifische Infrarotstrahlung erfasst.
OGI eignet sich besonders zur raschen Erkennung diffuser Emissionen – etwa bei Dichtungen, Flanschverbindungen, Rohrleitungen oder Entlüftungseinrichtungen.

Typische Einsatzgebiete:

  • Raffinerien und Chemieanlagen

  • Tanklager, Biogasanlagen

  • Überprüfung von Entlüftungen und Armaturen

  • Nachweis flüchtiger organischer Verbindungen (VOC)

Eingesetzte Drohnentechnik: DJI Matrice 350 RTK

Für den professionellen Einsatz im Bereich der Gasdetektion kommt ausschließlich die DJI Matrice 350 RTK oder die DJI Matrice 400 zum Einsatz ein industrietaugliches UAV mit hoher Traglast, präzisem RTK-GPS, sicherer Signalübertragung und Redundanzsystemen.
Sie bietet eine Plattform für verschiedene Payloads, darunter die TDLAS-Gassensorik sowie hochauflösende Kameras für OGI, Thermografie oder visuelle Zustandsaufnahme.

Technische Highlights der DJI M350 RTK:

  • Flugzeit bis 55 Minuten

  • Schutzklasse IP55

  • Duales RTK-Modul für zentimetergenaue Positionierung

  • Redundante Flugsteuerung und Akkus

  • Kompatibilität mit Zenmuse- und Drittanbieter-Sensoren

Anwendungsbereiche der Gasdetektion mit Drohnen

Die Einsatzmöglichkeiten der drohnengestützten Gasdetektion sind vielfältig und betreffen zentrale Infrastrukturen der Industrie, Energieversorgung und kommunalen Daseinsvorsorge. Besonders in Bereichen, in denen Methan oder andere Kohlenwasserstoffe als Betriebsstoffe, Nebenprodukte oder Emissionen auftreten, ist eine regelmäßige, zuverlässige Leckagekontrolle vorgeschrieben oder empfohlen.

1. Raffinerien und petrochemische Anlagen

Raffinerien verarbeiten große Mengen brennbarer Gase unter hohem Druck. Zahlreiche Komponenten wie Rohrleitungen, Ventile, Entspannungsanlagen und Kolonnen sind potenzielle Emissionsquellen. Eine frühzeitige Detektion von Methanaustritten ist hier essenziell, nicht nur zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern auch zur Vermeidung von Betriebsstörungen und Sicherheitsrisiken.

Typische Aufgaben:

  • Überprüfung von Rohrbrücken und Flanschverbindungen

  • Kontrolle von Entspannungs- und Entlüftungseinrichtungen

  • Prüfung von Rückgewinnungs- und Fackelsystemen


2. Gastransport- und Verteilnetze

Für Netzbetreiber ist die flächendeckende Kontrolle von Leitungsnetzen logistisch und personell herausfordernd. Drohnen ermöglichen eine regelmäßige, kosteneffiziente Befliegung auch über große Entfernungen und schwer zugängliches Terrain vollständig LDAR-konform.

Einsatzbeispiele:

  • Hauptleitungen über Felder, Wälder oder urbanes Gebiet

  • Verdichterstationen und Übergabepunkte

  • Netzabschnitte mit bekanntem Risiko- oder Alterungsprofil



3. Stadtwerke & kommunale Infrastrukturen

Kommunale Betreiber von Gasverteilnetzen, Kläranlagen oder Biogasanlagen stehen zunehmend unter regulatorischem und öffentlichem Druck. Eine systematische Gasinspektion per Drohne bietet hier eine rechtssichere, nachvollziehbare Lösung mit geringem personellen Aufwand.

Vorteile für Stadtwerke:

  • Nachweisbarkeit gegenüber Behörden (z. B. Umweltamt)

  • Integration in ESG-Berichte und Klimaschutzstrategien

  • Kein Zugang zu privaten Grundstücken notwendig



4. Energieversorger & Erzeugeranlagen

Energieversorgungsunternehmen betreiben neben Netzen oft auch Erzeugungseinheiten wie Biogasanlagen, Gaskraftwerke oder Speicher. Hier entstehen Methanemissionen nicht nur im Betrieb, sondern oft auch im Wartungs- oder Störfallbetrieb.
Durch die drohnengestützte Detektion lassen sich Lecks schnell eingrenzen und Maßnahmen effizient priorisieren.

Typische Einsatzorte:

  • Biogasanlagen mit Fermentern und Gasspeichern

  • Rückverstromungseinheiten

  • Übergabestationen und Pufferanlagen



5. Deponien und Altlastenstandorte


Deponiegase enthalten erhebliche Mengen Methan. Betreiber sind verpflichtet, Emissionen zu überwachen, zu dokumentieren und in technischen Einrichtungen zu erfassen oder zu verbrennen.
Drohnen ermöglichen hier eine sichere Erfassung auch auf unwegsamem Gelände – z. B. bei Setzungen, Böschungen oder schwer begehbaren Altstandorten.

DJI Matrice 350 RTK beim Start bei einer Methaninspektion an Gasleitungen. Absperrung für Drohnenflug

Die Gasdetektion per Drohne ist nicht nur eine moderne Inspektionsmethode, sondern erfüllt auch konkrete gesetzliche Anforderungen.
Sowohl auf EU-Ebene als auch in Deutschland bestehen klare Vorgaben zur Überwachung und Dokumentation von Methanemissionen – insbesondere im Rahmen sogenannter LDAR-Verfahren (Leak Detection and Repair).

EU-Methanverordnung (EU 2024/1787)


Seit dem 5. August 2024 ist die neue EU-Methanverordnung in Kraft und in allen Mitgliedstaaten rechtsverbindlich. Sie verpflichtet Betreiber von Energieinfrastrukturen – insbesondere in den Bereichen Gasförderung, -transport, -verarbeitung und -verteilung – zur regelmäßigen Überwachung von Methanemissionen.

Kernpunkte der Verordnung:

  • Regelmäßige Leckagekontrollen: mindestens einmal jährlich

  • Zusätzliche Prüfungen bei Hochrisikokomponenten

  • Pflicht zur Dokumentation und Berichterstattung

  • Technologieneutral, aber messgenau und nachvollziehbar

  • Gilt für Übertragungsnetze, Verteilnetze, Speicher, Raffinerien u.v.m.



TA Luft (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft)


Die TA Luft ist ein zentrales deutsches Regelwerk zur Luftreinhaltung und schreibt unter anderem vor, dass Emissionsquellen regelmäßig auf Undichtigkeiten geprüft werden müssen – insbesondere bei flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) wie Methan.
Sie ergänzt damit die Anforderungen der EU-Verordnung auf nationaler Ebene und ist bei Genehmigungsverfahren oft Grundlage für Umweltauflagen.

13. und 17. BImSchV (Emissionsbegrenzungsverordnungen)


In diesen Bundesimmissionsschutzverordnungen werden für bestimmte Anlagentypen – wie Raffinerien oder Chemieanlagen – konkrete Grenzwerte und Kontrollpflichten für Methan und VOCs geregelt.
Drohnengestützte Messungen lassen sich zur Einhaltung dieser Vorschriften nutzen, da sie exakte Messdaten liefern und sich leicht in Umweltprüfberichte integrieren lassen.

DVGW G 465-1: Technische Regel für Gasleitungen


Diese Regel beschreibt die Anforderungen an Überprüfung, Wartung und Sicherheit von Gasleitungen in Deutschland. Die Integration moderner Messverfahren – wie der TDLAS-basierten Drohnendetektion – ist möglich und unterstützt Betreiber bei der rechtskonformen Umsetzung ihrer Betreiberpflichten.

LDAR – Leak Detection and Repair: Rechtlicher Rahmen und Umsetzung


Das LDAR-Verfahren verlangt die regelmäßige Ortung, Dokumentation und Reparatur von Leckagen in technischen Anlagen. Es ist zentraler Bestandteil vieler Umweltvorgaben (EU, Bund, Länder).
Drohnen ermöglichen dabei eine effiziente Umsetzung:
kontaktlos, flächendeckend, schnell und rechtskonform dokumentiert.

Wichtig für Betreiber:

  • LDAR ist kein optionaler „Goodwill“ – sondern gesetzlich gefordert

  • Verstöße können Bußgelder oder Genehmigungsprobleme verursachen

  • Eine systematische, nachvollziehbare Überwachung ist Pflicht

  • Luftgestützte Verfahren werden anerkannt, wenn Messgenauigkeit gewährleistet ist

Gesetzliche Grundlagen: EU-Methanverordnung, TA Luft und LDAR-Verpflichtungen

Ablauf & Praxis: So funktioniert eine Gasdetektion per Drohne

Die drohnengestützte Gasdetektion ist nicht nur technologisch fortschrittlich, sondern auch in der Praxis effizient, nachvollziehbar und sicher umzusetzen. Der Ablauf folgt dabei einem klaren, standardisierten Verfahren, das sich je nach Anforderung und Einsatzort flexibel anpassen lässt.

Abstimmung & Projektvorbereitung


In einem Vorgespräch werden Einsatzgebiet, Zielsetzung, gesetzliche Anforderungen und technische Rahmenbedingungen definiert. Daraus ergibt sich die Flugplanung, inklusive Flugrouten, Flughöhe, Sicherheitsabstand und Inspektionsumfang.
Besonders bei Raffinerien, Leitungsnetzen oder Stadtwerken ist die Koordination mit Betriebsleitung, Sicherheit und ggf. Behörden wichtig.

Ihr Partner für Methanmessung & LDAR-Inspektion im Saarland


SaarDrones aus dem Saarland ist Ihr kompetenter Ansprechpartner vor Ort und Teil des leistungsstarken TAN-Verbunds mit über 12 Standorten bundesweit.


Nutzen Sie unseren spezialisierten Drohnenservice für präzise Gasdetektion und Lecksuche nach aktuellen LDAR-Standards – effizient, sicher und vollständig dokumentiert.


Weitere Informationen unter: https://t-a-n.de/gas-detektion

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